„Da wächst was!“ Mit einer coolen Kampagne und klugen Wortspielen werben die Kleingärtner aus der Anlage Bornholm II für sich und ihre Gärten. Nicht um neue Mitglieder zu finden, denn lange schon übersteigt die Nachfrage nach Parzellen das Angebot. Es geht um den Erhalt der Anlage.
Wie alle Kleingärten in Berlin, so wird auch Bornholm II im alten Grenzgebiet vom wachsenden Flächenbedarf, steigenden Bodenpreisen und Wohnungsmangel in Berlin bedroht. An der Bornholmer Straße kollidiert beispielsweise der Raumbedarf einer Montessori-Schule samt Ökogarten mit dem Anspruch der Kleingärtner von Bornholm II, eine grüne Oase mitten in der Großstadt am Leben zu halten. Für dieses Stück Natur wirbt die Kampagne, dafür setzten sich die Kleingärtner ein. Daraus ist mehr geworden als eine einmalige politische Aktion. Hinter gemeinsamen Aktivitäten und der Öffnung zum Kiez traten schwelende Konflikte zwischen Alten und Jungen, Zugezogenen und Alteingesessenen oder Ossis und Wessis zurück.
Bornholm II verändert sich. Früher sicherten hier hohe Hecken den privaten Rückzug in die Beschaulichkeit der eigenen Parzelle. Heute öffnen sich regelmäßig die Tore zu den Gärten. Die Kleingärtner mischen sich ein in der Stadt, um ein Stück Natur politisch zu verteidigen.