Meine Reportage über Ulla Pfund begann im Mai 2019, als wir uns am Informationsstand „Trennomania-Projekt“ der Stiftung Naturschutz im Naturpark Schöneberger Südgelände über Abfallvermeidung und Abfallrecycling unterhielten. Ulla ist seit vielen Jahren als Umweltaktivistin tätig. Auslöser war eine Indienreise 2003. Die Plastikmüllberge dort – zu Lande und im Meer – veranlassten sie, eine Plastiksammelstelle zu errichten. Dabei wurde ihr beim Sammeln und Reinigen der Wertstoffe klar, welche Schönheit und Kraft die verschiedenen Materialien auch für künstlerische Arbeiten bieten.
Ulla kommt aus Gelsenkirchen. Sie machte ihre Erfahrungen in Kommunen im Münsterland und war zwei Jahrzehnte lang im Freien Theater als Sängerin, Schauspielerin und Autorin tätig. Mit Ende Dreißig wechselte sie nach West-Berlin. In den letzten Jahren ist sie als Künstlerin, insbesondere im Upcycling-Bereich, vielfältig gefragt. Im vergangenen Jahr durfte ich sie bei diversen Umweltveranstaltungen zu den Themen Upcycling und der Herstellung von Schmuckgegenständen aus Fahrradschläuchen, bei Veranstaltungen mit Kindern zur Abfallvermeidung und -trennung aufmerksam studieren. Für mich sind bei allen Begegnungen ihre Warmherzigkeit und das große Engagement eine Freude. Aus der Beschäftigung mit Geschichten, die fotografisch festgehalten werden, bleiben mehr als erstellte Bilder. Es bleibt vor allem die Verbundenheit zu Menschen, die vor der Kamera stehen und etwas bewegen wollen.
Ulla will auch weiter Dinge bewegen. Sie kann dabei auf ihre Verbundenheit mit anderen Umweltorganisationen und nachhaltigen Initiativen bauen (www.ursula-maria-pfund.de).