Ein gelbes Widerstandskreuz markiert den Ortseingang von Pödelwitz – ein südlich von Leipzig gelegenes, 700 Jahre altes Bauerndorf. 2028 soll es nach Plänen des Kohlekonzerns MIBRAG dem Braunkohletagebau weichen. Das Dorf, das sich in Randlage eines Tagebaus befindet, war ursprünglich nicht als Abbaugebiet vorgesehen. Doch unter dem Ort vermutet man 10 bis 20 Millionen Tonnen Braunkohle. Dafür will die MIBRAG – ohne Rücksicht auf die Bewohner*innen – Pödelwitz abbaggern.
Von den einst 140 Einwohner*innen sind heute 27 geblieben. Obwohl es noch keine Abbaugenehmigung gibt, versucht die MIBRAG seit 2010, den Bewohner*innen Häuser und Grundstücke abzukaufen. Die meisten besitzt sie mittlerweile. Der Konzern lässt sie verfallen und zerstört so die Infrastruktur des Dorfes. Die letzten verbleibenden Bewohner*innen von Pödelwitz wehren sich mit Entschlossenheit gegen das drohende Verschwinden ihrer Heimat. Der Bürgerinitiative Pro Pödelwitz haben sich mittlerweile zahlreiche Umweltverbände und Klimaschützer*innen angeschlossen. Bundesweite Aufmerksamkeit erhält das Dorf auch durch das dort 2018 und 2019 stattfindende Klimacamp mit knapp 1000 Teilnehmern. Gemeinsam kämpfen sie für den Erhalt des Dorfes. Im Oktober 2019 einigen sich bei Sondierungsgesprächen CDU, SPD und Grünen darauf, Pödelwitz erhalten zu wollen. Der Bergbaubetreiber MIBRAG hingegen hält an der Abbaggerung fest.
Dennoch: die Chancen, dass der Ort bestehen bleibt, stehen gut.